Freitag, August 25, 2006

Life is too short to drink cheap wine

Wein ist eine Gabe Gottes. Seit Adam haben sich die Menschen - Fromme wie Unfromme -daran erfreut. Doch wie jede Gabe Gottes, kann auch diese missbraucht werden. Und Leider ist der Alkoholmissbrauch und die Alkoholsucht eines der grössten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit.

Als reformierte Christen wollen wir unser ganzes Leben und unsere kirchliche Praxis nach Gottes Wort formieren und re-formieren. Diese Reformation ist nie abgeschlossen.

Nun taucht öfters mal die Frage auf, ist es biblisch, beim Abendmahl Traubensaft zu verwenden? Gibt es biblische Gründe, warum man keinen Traubensaft verwenden sollte? Hat die Kirche Jesu Christi die Freiheit, Traubensaft zu verwenden? Oder geht etwas von der Symbolik und der Effektivität des Abendmahls verloren, wenn wir Traubensaft anstelle von Wein verwenden?

Was meint die Blogger-Gemeinde dazu?

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also ich habe schon so meine Probleme mit Traubensaft. Natürlich verstehe ich, dass man sich über verschiedene theologische Fragen streiten kann, da die Bibel eben nicht wie eine Dogmatik in Themenkomplexe eingeteilt ist. Aber in dieser Frage redet die Bibel nun sehr klar von Wein. Denn wenn man Traubensaft akzeptiert muss man sich fragen: Wo ist die Grenze mit dem "Abrücken" vom Wein?
Ist es dann nicht vielleicht sogar erlaubt, Abendmahl aus Cola und Chips bestehen zu lassen (wie es die sog. "Jesus Freaks" teilweise praktizieren)? (Diese Praxis halte ich dann doch für höchst unbiblisch - um mich einmal vorsichtig auszudrücken und um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen). Oder wo steht das Gebot in der Bibel "Wenn schon kein Wein dann doch aber ein Getränk aus Reben"?
Trotz dieser Gründe glaube ich nicht, dass man wegen dieser Sache eine Gemeinde spalten oder sich ernsthaft verkrachen sollte.

Anonym hat gesagt…

Interessant ist die Frage, warum den zunehmend Traubensaft verwendet wird? Kann ein kleines Schlückchen Wein so verhehrende Auswirkungen wie den Rückfall in die Alkoholsucht bewirken?
Wieso wurde früher nicht Traubensaft in den Gemeinden verwendet? Evtl. weil einzig der Wein über längere Zeit haltbar gewesen ist?
Was mir grundsätzlich trauriger stimmt ist jedoch die zunehmende Praxis vom "Einzelkelch". Hat diese Praxis biblischen Bezug?

Anonym hat gesagt…

Kurze Frage an caluori: Meint "Einzelkelch" einen (großen) Kelch für die ganze Gemeinde oder viele (kleine) Kelche für jedes einzelne Gemeindeglied?

Anonym hat gesagt…

An Jochen
Gemeint sind die vielen kleinen Einzelkelche. Ist auch das, wie meines Erachtens auch der Traubensaft, einfach eine Begleiterscheinung einer bedürfnisorientierten Kirche?

Kurt Vetterli hat gesagt…

Die Tatsache, dass in der Bibel nirgends explizit Wein genannt wird und erst recht nirgends geboten wird, dass der Kelch gegorenen, alkoholhaltigen Wein enthalten muss, gibt mir die Freiheit, alkoholfreien Wein zu nehmen.
Die Tatsache, dass der Gärungsgrad des Saftes vom Gewächs des Weinstocks (sprich Traube, Weinbeere, o.ä.) keine biblisch-theologische Relevanz hat, gibt mir ebenso die Freiheit, unvergorenen Wein zu nehmen.
Sicher: Jesus nahm wohl alkoholhaltigen Wein. Weil dieser Saft anders gar nicht haltbar war, gab es eben keinen unvergorenen Wein.
Es ist für mich nicht zwingend, die Dinge ohne Ausnahme so wie Jesus zu tun. Sonst müsste ich (in diesem Zusammenhang) auch jedes Mal vor dem Abendmahl das Passah feiern.

Immer wenn die Bibel in solchen Dingen keine deutliche Aussage macht, gibt sie uns eine gewisse Freiheit, eine angemessene Form zu wählen ohne starr oder gesetzlich zu werden.
Im neuen Testament wird immer wieder darauf hingewiesen, dass das Material, das Gegenständliche, die Physik und Chemie, oder wie man es immer nennen will, niemals über dem Geistlichen stehen darf.
Das Herz, die Motivation, die innere Haltung ist entscheidend.
Wer in dankbarer Erinnerung des Opfertodes des Herrn und seines Bundes mit seinem Volk gedenkt und sein Kelch mit Traubensaft gefüllt ist, der steht nach der Lehre des Herrn und der Apostel über dem, der in rechthaberischer Weise überheblich und selbstzufrieden das Abendmahl mit Wein feiert. Auch wenn der Herr selbst Wein im Kelch hatte. Es geht beim Abendmahl um den Herrn, nicht um die chemische Zusammensetzung der Substanz im Kelch.
Übrigens, wenn schon Kelch und nicht Wein im NT steht, warum streiten wir dann nicht um das Material des Kelches, oder um die Form dieses Gerätes? Wann genau ist es ein Kelch oder doch nur ein Becher?
Ich glaube, dass wir eben hier genauso Freiheit geniessen, weil es nicht um die Geräte oder das Material geht, sondern um die Symbolik der Abendmahlshandlung.
Ich glaube einfach nicht, dass jemand diese Symbolik des Abendmahls besser nachvollziehen kann, oder dass bei ihm das Mahl eine grössere geistliche Wirkung hat, wenn er vergorenen Wein nimmt.

Vielleicht hat er bestenfalls einfach das ‚echtere’ Abendmahlsgefühl, sowie ein Ferrari einem das bessere Fahrgefühl vermittelt als ein Fiat :-)

Anonym hat gesagt…

Mit Traubensaft habe ich keine Probleme beim Abendmahl. Aber was denkt ihr darüber Weißwein oder weißen Traubensaft zu verwenden?

Elkana hat gesagt…

Da es um die Symbolik "Jesu Blut" geht, würde ich weissen Traubensaft eher nicht verwenden.