„Wir wollen eine Gemeinde nach dem Vorbild des Neuen Testamentes sein“. Haben Sie diese Aussage auch schon gehört? Was waren das für Gemeinden! Diese Gemeinden hörten Paulus und Petrus höchst persönlich! Diese Gemeinden waren voller Leben, voller Dynamik und der Kraft des Heiligen Geistes! Oder? Natürlich nicht. Die Gemeinden des Neuen Testamentes waren voller Menschen aus verschiedenen Hintergründen. Gesetzestreue Juden trafen auf Schweinefleisch essende Römer. Ehemalige Homosexuelle trafen auf ehemalige Alkoholiker. Ehemalige Alkoholiker tranken Wein zum Abendmahl. Ehemalige Lügner trafen auf ehemalige Diebe. Ehemalige Kinderschänder trafen auf süsse Kinder. Ehemalige Tempelprostituierte trafen auf ehemalige Hurer. Sklaven trafen auf reiche römische Bürger. Faule Griechen trafen auf fleissige Juden. An Orgien gewöhnte Heiden trafen auf engstirnige Pharisäer. Glauben wir nur ja nicht, dass diese hochexplosive Mischung aus unterschiedlichen Hintergründen sich in Luft auflöste, wenn man zusammen traf. Nein. Die Gemeinden des Neuen Testamentes waren genau so Problem beladen wie die heutigen Gemeinden. Stellen wir uns vor: Die Gemeinden, die von den Aposteln Paulus und Petrus höchstpersönlich gegründet wurden, die Paulus und Petrus predigen hörten, waren nicht besser dran als wir heute. Es gab Neid, Missverständnisse, Missgunst, schlechtes Reden, Eheprobleme, theologische Uneinigkeiten, Gesetzlichkeit, Antinomismus, Irrlehren, usw.
Was sagen wir dazu? Wir sagen folgendes: Erstens, danke Herr, für die Probleme der ersten Christen. Denn einen Grossteil der Briefe des Neuen Testamentes hätten wir heute nicht, wenn es keine Probleme in den Gemeinden gegeben hätte!
Zweitens, diese Christen mussten lernen, als Christen zu leben. Diese Christen hörten all die guten Worte der Apostel, Propheten, Hirten, Evangelisten und Lehrer, doch sie mussten in Eigenverantwortung lernen, das Gehörte im täglichen Leben anzuwenden. Und das müssen auch wir. Wir können zwanzig, dreissig, vierzig Jahre im Gottesdienst gesessen haben und die besten Prediger gehört haben. Wir mögen uns rühmen unter dem Dienst von Wilhelm Busch, unter dem Dienst von Billy Graham, unter dem Dienst von Bruder X und Pastor Y gesessen zu haben. Ja, das waren halt noch Prediger! Wir mögen uns laben an den Predigten von John Piper, John McArthur, usw. Aber das alles ist nutzlos, wenn wir nicht gelernt haben, das Gehörte anzuwenden. Wer Ohren hat, der höre! Damit meinte Jesus nicht einfach ein akkustisches Hören, sondern ein Hören in der Bereitschaft zu gehorchen. Zu oft wurde das Gleichnis Jesu missbraucht: Bau dein Haus auf Fels. Damit meint man, vertraue dein Leben Jesus an, dann wird dein Lebenshaus nicht einstürzen. Falsch, fälscher, am fälschesten!!! Jesus sagt: Wer meine Worte hört u n d t u t, der ist wie die Person, die ihr Haus auf Fels baut. Die Betonung liegt auf dem Tun. Auch Jakobus sagt, dass ein blosses hineinhören in die Predigt noch keinen anderen, besseren Menschen aus mir macht. Ich muss das Gehörte praktizieren. Oft stecken wir mit unserer Glaubenspraxis noch tief in den Kinderschuhen, während wir der falschen Ansicht sind, erwachsen zu sein, nur weil wir über dogmatische Inhalte Bescheid wissen. Weil wir schon viel gehört haben, weil wir der Predigt zustimmen, wenn uns Vertraute Begriffe vorkommen wie: Gnade, Vergebung, Kreuz, Jesus, Stellvertretendes Sühneopfer, usw. Tragische Selbsttäuschung. Wirkliche geistliche Reife bedeutet dagegen, theologische Begriffe wie Gnade verinnerlicht zu haben, wirklich zu verstehen und erklären zu können, in einer von Gnade geprägten Beziehung Gott gegenüber zu leben, sowie aus der Kraft des Kreuzes die Kinder zu erziehen, Jesus auch um 23:30 Uhr vor dem Computer, wenn der Ehepartner bereits schläft, nachzufolgen, mich auf das stellvertretende Sühnopfer zu verlassen, wenn ich gesündigt habe, statt mich selbst vor Gott und Menschen zu rechtfertigen, mit Geschwistern aus der Gemeinde über Probleme und Angestautes reden zu können anstatt sich lautlos aus dem Staub zu machen. Diese geistliche Reife wünsche ich uns allen je länger desto mehr. Der Gott der GNADE ist mit uns allen.
Freitag, Februar 27, 2009
Samstag, Februar 21, 2009
Allianz-Zentral-Sekretär unterstützt Atheisten-Kampagne
Die Schweizerische Evangelische Allianz begrüsst die geplante Atheisten-Kampagne, die ein Plakat veröffentlichen will mit der Bemerkung: "Wahrscheinlich gibt es keinen Gott". Die Verlautbarung der Allianz: Die Möglichkeit, dass es Gott gibt, wird offen gelassen. Darum hat der Zentralsekretär Hansjörg Leutwyler aus eigener Tasche Fr. 50.- an die Kampagne gespendet. Wie kam es dazu? Offensichtlich haben einige Christen auf die Bekanntgabe dieser Atheisten-Kampagne mit Leserbriefen an verschiedene Zeitungen reagiert. Nicht alle Briefe waren offensichtlich in einem politisch-korrekten Ton verfasst. Darauf hin wurden Christen von Zeitungsredakteuren wieder einmal in den gleichen Topf mit radikalen Muslimen geworfen. Das hat die Allianz und allen voran den Zentralsekretär dazu veranlasst aufzeigen, dass die Evangelischen-Allianz-Christen ganz anders sind, dass sie solche Kampagnen sogar finanziell mittragen wollen, damit die Öffentlichkeit die Möglichkeit erhält, sich über die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes Gedanken zu machen. In meinen Augen sieht das aus wie eine Anbiederung. Man will sich von extremistischen Evangelikalen distanzieren, hat Angst um den eigenen guten Ruf und biedert sich auf diese Weise bei den Atheisten an. Schade eigentlich. Man hätte sich auch anders äussern können. Einmal mehr stellt sich die Frage, wessen Gefäss ist die Evangelische Allianz eigentlich? Für wen spricht sie?
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