Mittwoch, März 19, 2008
Begrenzt oder Begrenzt?
Akronyme haben ihren Vorteil. Aber auch klare Nachteile. Ich habe mich schon öfters gefragt, wie man diese erfindet. Wer hat z.B. das Wort "Tulip" erfunden, um das zu bezeichnen, was die reformierten Kirchen Hollands als Antwort auf die Herausforderung des Arminius und seiner Anhänger beschlossen hatten? Wer die Dordrechter Beschlüsse ohne Vorurteile liest, muss ihnen eigentlich zustimmen. Doch wer den Ausdruck "limited atonement" bzw. begrenztes Sühnopfer sucht, sucht vergebens. Allerdings findet er die Verwerfung eines begrenzten Sühnopfers. Die Verwerfung nämlich, dass das Sühnopfer nicht wirklich Menschen erlöst hat von ihrer Schuld, sondern nur die Möglichkeit eröffnet habe, dass Menschen sich erlösen lassen können. Es wird die Ansicht verworfen, dass der Tod von Jesus theoretisch alle Menschen in der Verdammnis hätte lassen können, weil er keine Kraft hatte, irgend einen Menschen wirklich zu retten. Es wird verworfen, dass der Tod Jesu nicht das von Gott beabsichtigte Mittel war, tatsächlich und effektiv Menschen aus ihrer Verdammnis zu erlösen. Das Akronym Tulip aber erweckt den Anschein, als ob die Calvinisten den Wert und die Kraft des Sühnopfers begrenzen. In Wirklichkeit begrenzen ihn alle. Entweder sie begrenzen ihn in seiner Erlösungskraft oder sie begrenzen ihn in seiner Absicht. Was ist besser? Was ist biblischer? Was entspricht eher den Gedanken und dem Heilswillen Gottes? Ich glaube, die Dordrechter Synode hat richtig entschieden. Doch das Akronym Tulip ist - auch wenn die Tulpe aus Holland kommt - mindestens in einem Punkt irreführend. Das kommt davon, wenn man dringend nach originellen Merkhilfen sucht. Übrigens, es waren nicht die Theologen zu Dordrecht, die diesen Ausdruck prägten.
Dienstag, März 11, 2008
"... davon wollen wir jetzt nicht reden"
Ich bedauere sehr, dass der Schreiber des Hebräerbriefes sich nicht die Zeit genommen hat, die einzelnen Gegenstände der Stiftshütte ausführlich zu erklären. Er kommt nur kurz auf das Allerheiligste zu sprechen, nennt die Bundeslade, den Sühnedeckel und wirft dann ein: "von welchen Dingen jetzt nicht im einzelnen zu reden ist". Schade. Wirklich schade. Zu gerne hätte ich gelesen, wie der inspirierte Schreiber genau diese Dinge ausführlich auslegt.
Abonnieren
Posts (Atom)