Baptistische Geschwister betonen, dass der Neue Bund hauptsächlich darin besteht, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein. Daher kann Teilnehmer des Neuen Bundes nur derjenige sein, der mit dem Heiligen Geist erfüllt ist. Säuglinge werden in der Regel nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt, können darum nicht am Neuen Bund teilhaben, sollen darum auch nicht getauft werden.
Mit anderen Worten, Teilnehmer des Neuen Bundes sind nur Gläubige. Und darum sollen nur diese das Zeichen des Neuen Bundes - die Taufe - empfangen. Dass ein Ungläubiger im Neuen Bund sein könnte - jemand der den Heiligen Geist nicht hat- ist für Baptisten ausgeschlossen, denn fehlt ihm der Heilige Geist, ist er nicht Teilhaber des Neuen Bundes. Für sie sind die Erwählten und das Neue Bundesvolk ein und dieselbe Menschengruppe.
Säuglingstäufer meinen, Teilnehmer können in gewissem Sinne auch Ungläubige bzw. Menschen die den Geist noch nicht haben, sein. Der Unglaube ist im Neuen Bund nicht unmöglich, sondern er verletzt den Neuen Bund. Diese Übertretung bzw. Verletztung hat zur Folge, dass die Flüche des Bundes den Ungläubigen innerhalb des Neuen Bundes treffen. So gesehen, sind die Erwählten und die Teilnehmer des Neuen Bundes nicht dieselbe Menschengruppe.
Mit anderen Worten, es gibt eine Gruppe innerhalb des Neuen Bundesvolkes, die sich äusserlich zwar nicht von den Erwählten unterscheidet, wohl aber innerlich. Und das wird vor allem dann sichtbar, wenn der Unglaube ausgelebt wird.
Baptisten und Säuglingstäufer sind sich darin einig, dass es in den älteren, vorläufigen Bündnissen Erwählte und Ungläubige gab. Die entscheidende Frage ist daher, redet das Neue Testament davon, dass sich der Neue Bund in diesem Punkt von den älteren Bündnissen unterscheidet?
Die Baptisten sagen JA! Die Pädobaptisten glauben, dass sich der Neue Bund in dieser Hinsicht NICHT von den älteren Bündnissen unterscheidet, weil das Neue Testament EXPLIZIT vor Unglaube innerhalb des Neuen Bundes warnt. Ich möchte hier einige Stellen erwähnen:
Hebräer 2,1-3
Hebräer 3,19-4.1
Hebräer 4,11
Hebräer 10,28-29
1. Korinther 10, 1-11
Röm 11,20-22
Diese Stellen erklären m.E. deutlich genug, dass es eine Parallele zwischen den älteren Bündnissen und dem Neuen Bund in Bezug auf Teilnahme der Ungläubigen gibt. Die Christen werden gewarnt, nicht wie das Volk des Alten Bundes ein Herz des Unglaubens zu pflegen, zu offenbaren und damit den Bund zu übertreten und die Bundesflüche auf sich zu ziehen. Das NT selber zieht also viele Parallelen.
Wenn also Menschen den Neuen Bund brechen und damit durch ihren Unglauben die Bundesflüche auf sich laden können, dann muss es möglich sein, dass Gott mit Menschen den Neuen Bund schliesst, die den Heiligen Geist noch nicht haben. So gesehen unterscheidet sich der Status von Säuglingen christlicher Eltern nicht vom Status der Säuglinge unter den älteren Bündnissen.
Nun könnte man einwenden, Pädobaptisten machen ihre Kinder durch die Säuglingstaufe von Anfang an zu Bundesübertretern. Dies ist aber ein Trugschluss und hält dem Vergleich, den wir mit den älteren Bündnissen gemacht haben, nicht stand.
Die Beschneidung wurde von Gott angeordnet, obwohl er wusste, dass einige Beschnittene kein beschnittenes Herz beweisen und aus dem Bund fallen werden. Dennoch nahm er sein Bundeszeichen ernst. Gott rächte auch nicht sofort den Unglauben, sondern er liess sich Zeit.
Samuel erkannte im zarten Vorschulalter den Herrn, Jakob erst als Mann, als er aus der Fremde nach Hause kehrte. Beide wurden als Säuglinge beschnitten und lebten mehr oder weniger lange ohne rechtfertigenden Glauben.
Donnerstag, September 14, 2006
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